SEO-Aspekte während der Website-Entwicklung

Suchmaschinenoptimierung ist kein Buch mit sieben Siegeln, das nur Nerds lesen können, sondern beginnt bereits ganz am Anfang – während der Planung der Website – und zieht sich durch alle Gewerke und Entwicklungsphasen bis zur täglichen Maintenance.

Konzeption

Die Content-Strategie beeinflusst viele inhaltliche Aspekte, die sich maßgeblich auf die Positionierung bei den Suchmaschinen auswirken.

  • Über die Inhaltsstruktur legen Sie die Bereiche der Website fest, woraus sich gleichzeitig die URL-Struktur ergibt: Sprachauswahl und Kategorien sollten in der URL abgebildet sein. Sprechende URLs sind ein Muss und je kürzer die URL-Pfade, desto besser. Das vorhandene Struktur- und URL-Konzept sollte vorab geplant werden, denn nachträgliche Änderungen sind schlecht für die permanente Indizierung, das externe Link-Building und die eigenen Besucherstatistiken.
  • Besonders interessant für Suchmaschinen sind Landing-Pages, einzelne Themen- und Produktseiten, sowie eine gut strukturierte Gesamtarchitektur des Internet-Auftritts.
  • Beim Inhalt zählt: Nicht nur Quantität, sondern ganz besonders Qualität – je mehr Seiten mit hochwertigem Inhalt existieren, desto wichtiger stufen Suchmaschinen die gesamte Site ein.
  • Zum Content gehören auch Bilder und Videos, die in einer eigenen sitemap.xml gelistet sein sollten.
  • Jede Webseite sollte über maximal zwei Klicks erreichbar sein.
  • In der Konzeptionsphase entscheiden Sie sich für eine Plattform, die bereits einige SEO-Aspekte von technischer Seite unterstützt.

Design

Auch beim Design gibt es einige SEO-Aspekte zu berücksichtigen.

  • Die Homepage ist die wichtigste Seite, sollte extrem schnell zu laden sein (First Byte idealerweise unter 2 Sekunden) und ohne Scrollen die wichtigsten Informationen darstellen (sog. Above-the-fold-Inhalt).
  • Artikelseiten sollten sowohl schnell zu laden sein als auch möglichst viel hochwertigen Inhalt enthalten: Über 500 Worte werden von SEO-Experten als optimal eingestuft.
  • Aufpassen bei der Bebilderung: Bildschirmgroße Hintergrundgrafiken stehlen die Ladezeit nicht nur von Ihren Besuchern, sondern auch vom Google Bot. Besonders verschwenderisch gehen bildschirmgroße Carousels/Slider mit mehreren solcher Bilder um.
  • Um indiziert werden zu können, muss Text auch als echter Text ausgegeben werden und darf nicht etwa in ein Bild eingebettet sein.
  • Flash-Movies können nicht indiziert werden und sind nach wie vor ein No-go im modernen Web.

CMS/Shop-System

Die Wahl der Plattform ist dank passender Module oder Extensions für den SEO-Bereich nicht so kritisch. Die gängigen Open-Source-CMS (Contao, TYPO3, Drupal, Joomla!, WordPress) unterstützen entweder direkt oder über Erweiterungen diese wichtigen Aspekte:

  • Seitenindividuelle Vergabe von Titles, dem über das HTML-Head-Tag <title> abgebildeten Titel.
  • Seitenindividuelle Vergabe von Descriptions: Ohne diese kurzen Texten indizieren Suchmaschinen wahllose Textfragmente der Webseite. Mit Descriptions haben Sie die Kontrolle über den Anzeigetext bei Suchergebnissen.
  • Sauberer und damit leicht zu indizierender HTML-Code kann nur über ein flexibles Templating-System umgesetzt werden. Je modularer desto besser.
  • Die Bereitstellung von berühmt-berüchtigtem Duplicate Content sehen alle Suchmaschine als Spam, und das kann zur Abstrafung beim Suchergebnis führen. Duplicate Content ist unbedingt zu vermeiden:
    • Canonical URLs zeigen in einer Seite, die potentiell als Duplicate Content eingestuft wird, auf die Originalseite.
    • Webseiten sollten entweder mit oder ohne abschließenden Slash erreichbar sein (trailing slash).
    • Mit URL Aliases oder Redirects werden server-seitige Umleitungen eingerichtet, so dass Inhalte zwar über mehrere URLs erreichbar sind, der Benutzer aber am Ende auf einer spezifischen Seite landen. Sog. Marketing URLs machen sich diese Technik zu Nutze.
  • Bei Technologien zur Verkürzung der Ladezeit steht die Aggregierung von JavaScript und CSS ganz vorne. Statt mehreren kleinen Dateien werden wenige große Dateien an den Browser geschickt – das vermeidet den Daten-Overhead, der durch viele einzelne Server-Requests entsteht. Idealerweise lässt sich während dieser Aggregierung der Code auch noch komprimieren.