3. PNG – 8 oder 24 Bit und verlustfreie Komprimierung

Das Portable Network Graphics Format der PNG Development Group  , wurde ursprünglich entwickelt, um Lizenzierungs­problemen des GIF-Kompressions­algorithmus (sog. LZW-Komprimierung) mit einem alternativen Dateiformat zu begegnen. Das Lizenz­problem existiert zwar nicht mehr seit 2004, aber PNG hat sich in der Zwischen­zeit zu einem flexiblen Format entwickelt, das mehrere Anwendungs­fälle über zwei Unter­formate abbildet: Foto­darstellung, verlust­freie Kompression: PNG-24. Grafiken, identisch zu GIF: PNG-8.

PNG unterstützt zwar keine Animationen, verfügt aber über ein Feature, das für modernes Webdesign wichtiger ist: Transparenz mit Alpha-Kanälen. Photoshop-Benutzer und Grafiker wissen Bescheid: Alpha-Kanäle beschreiben mehr­stufige Transparenzen in einem Bild. Wo man im GIF-Format nur eine Farbe als 100% durchsichtig festlegt, lassen sich über Alpha-Kanäle in PNGs z.B. halb durch­scheinende Flächen und sanfte Hintergrund­übergänge erzeugen.

PNG-24 contra PNG-8

PNG-24 für Fotos und PNG-8 für Grafiken (vormals als GIF) – der Unterschied liegt an dem für die Farben reservierten Speicher­platz. 24 Bit entsprechen 3 Bytes für die drei Grundfarben Rot, Grün und Blau. Damit kann jede Grund­farbe einen von 256 Werten annehmen. Miteinander multipliziert entstehen so 16,7 Millionen Farb­möglichkeiten. Bei PNG-8, also 8 Bit – einem Byte, stehen nur 256 Farben zur Verfügung.

Auf den ersten Blick scheint es, als ersetze PNG sowohl das JPG-, als auch das GIF-Format. Während das im Fall PNG-8 versus GIF korrekt ist, gibt es im Vergleich zu JPGs aber noch einen entscheidenden Aspekt: JPG-Dateien werden aufgrund der Kompressions­art zwar mit Informations­verlust gespeichert, sind deshalb aber erheblich kleiner als PNG-24-Fotos.

 

Beispielbild

Bildinformationen

Empfehlung

JPG

image2.png

70 KB (640 x 425 px JPG mit Qualität 75)

Akzeptable JPG-Komprimierung.

PNG

image6.png

350 KB (640 x 425 px PNG-24)

Signifikant größere PNG-24-Datei bei unbedeutend mehr Details.

4. SVG – Skalierbar ohne Qualitätseinbuße

Abseits von JPG, GIF und PNG macht sich seit einigen Jahren ein Format breit, das einen neuen Weg beschreitet. Während bei den vorgenannten Formaten jeder einzelne Bildpunkt (Pixel) gespeichert wird, beschreibt eine Scalable Vector Graphic den Aufbau einer Illustration über Vektoren, Polygone, Kreise, Ellipsen und Rechtecke.

Daraus wird klar, dass sich dieses Verfahren nicht für Fotos eignet, dafür aber neue Möglichkeiten bei Grafiken und Illustrationen ermöglicht. Denn SVG-Grafiken sind skalierbar: Durch die pixel­unabhängige Beschreibung voneinander in Beziehung stehender geometrischer Formen ist es egal, ob das End­resultat ein 100 x 100- oder 2500 x 2500-Pixel-Bild ist. Auf ähnliche Weise funktionieren übrigens Schriften, in deren Font-Dateien nur die Konturen gespeichert sind.

 

image7.png
Beispiel für ein mit Inkscape in SVG-Pfade konvertiertes Foto

Die technischen Features des SVG-Formats lassen sich sehen: Beliebige PNG- oder JPG-Bilder, Vektoren, Formen, Text, Animationen, Farbverläufe, und sogar Filter­effekte (Licht, Schatten, Unschärfe) kommen in der (komprimierten)  Datei unter, und alle Browser unterstützen in ihren aktuellen HTML-5-kompatiblen Version diese Features. Erst der IE 8 (für SVG-Effekte auch der IE 9) und frühe Generationen der Smartphone-Browser verzeichnen hier Darstellungs­probleme, wobei dem Internet Explorer mit einem Plug-in beizukommen ist, z.B. der Adobe SVG Viewer .

SVG ist das Format für eine neue Generation von Web­seiten. Zwar löst es keine Foto­formate ab, aber im Bereich der Logos, Grafiken, Cliparts und Icons garantiert es super­feine Auf­lösungen für ein makel­loses Web­design, besonders auf modernen mobilen Endgeräten, deren Pixel­dichte extrem hoch ist.

Verpixeltes Bild kontra Vektorgrafik

Der Vorteil einer skalier­baren Grafik wird klar, wenn man eine Raster-/Pixel- gegen eine Vektorgrafik-Version hält und vergrößert. Im ersten Beispiel wird ein Bild­pixel auf mehrere Monitor­pixel ausgestreckt („Verpixeln“), im zweiten bleiben die Konturen und Linien sauber und hoch­auflösend. So muss man sich auch um Retina-iPad-Versionen keine Sorgen mehr machen.

image8.pngimage9.png